Generalversammlung 5. Mai 2012 in Thun
07.05.2012, Regionalverband Bern-Solothurn
Ganz im Zeichen des UNO- Jahres der Genossenschaften.
In seiner Einleitung wies Präsident Jürg Sollberger auf die Bedeutung der gemeinnützigen Bauträger in der Stadt Thun hin. Mit einem Anteil von über 13% an allen Wohnungen haben die Genossenschaften einen wichtigen ausgleichenden Einfluss für den Thuner Wohnungsmarkt.
Die Notwendigkeit der engen Zusammenarbeit der Gemeinwesen mit den Genossenschaften im Interesse einer ausgewogenen Wohnraumversorgung muss immer wieder betont werden. Nur in dieser Zusammenarbeit kommen die Genossenschaften zu zahlbarem Bauland.
Die Genossenschaften können und wollen bei Angeboten zu Bauland und Baurechten nicht zu den finanziell Höchstbietenden gehören. Der gemeinnützige Wohnungsbau bietet andere Qualitäten- „mehr Wohnen“, wie das Motto zum UNO- Jahr lautet - nicht nur für die Direktbetroffenen sondern auch für die Gesellschaft allgemein, in dem er in Situationen grosser Nachfrage ein Wohnungs-Segment anbietet, das sich dank der Kostenmiete langfristig den Marktmechanismen entzieht. So gesehen sind die Wohnbaugenossenschaften zwar nicht die "Höchstbietenden", dafür aber vielfach die „Meistbietenden“.
Im ordentlichen Teil wurde Bruno Gervasi neu in den Vorstand gewählt. Er ist Betriebswirtschafter und engagiert sich seit 2009 im Vorstand der Wohnbaugenossenschaft Sälihof in Olten. Wohnbaugenossenschaften Schweiz ist froh, dass die IG Olten wieder im Vorstand vertreten ist und heisst Bruno Gervasi willkommen.
Daniel Blumer, Leiter der „Förderstelle gemeinnütziger Wohnungsbau Kanton Bern“ blickte in seinem Referat auf ein erfolgreiches 1. Jahr des Fördergesetzes und der Förderstelle zurück. Neben vielen Beratungen und Referaten konnten 20 Projekte von Genossenschaften mit Beiträgen des Fördergesetzes unterstützt werden. Er zeigt anschaulich anhand konkreter Beispiele die Vielfalt der bewilligten förderungswürdigen Projekte. Diese reichen von Organisationsberatungen für Neugründungen bis zu Machbarkeitsstudien und Vorprojekte für Sanierungen, Neubauten oder gar Ersatzneubauten.
Die Förderstelle steht für Beratungen und Projektanfragen zur Verfügung.
siehe auch www.wbg-beso.ch/sektion/foerderstelle
Seine Folien liegen als PDF- Dokumente bei.
Als Referent konnte der Stadtwanderer Benedikt Loderer gewonnen werden, der ein farbiges Portrait seiner Bekannten "Frau Dichte" skizzierte. Kaum war der Fluch der Dichte insbesondere für die ärmere Bevölkerung überwunden und der Boom der Nachkriegszeit als grössten Wirtschaftserfolg der Schweiz die Zersiedelung feiern konnte, wird diese heute insbesondere von denen wieder als Landschaftszerstörung kritisiert, die darin grosszügig wohnen. Da wir es uns leisten können, konsumieren wir immer mehr gebauten Raum. In den Jahren seit 1945 wurde mehr gebaut als in all den Jahrhunderten zuvor. Es stellt sich daher die Frage der Beschränkung- immer mehr und immer grösser passt nicht zur Diskussion der Nachhaltigkeit.
Zürich hat in einer interessanten Dokumentation die Nachverdichtung der Stadt bei Ersatzneubauten untersucht. Die neuen Gebäude haben zwar mehr Wohnungen und mehr BewohnerInnen, sie sind also dichter und nachhaltiger; die Wohnfläche pro Person nimmt aber auch in diesen Ersatzneubauten deutlich zu….eine Entwicklung, die zu denken und weiterhin zu reden geben wird.
Die Genossenschaften zeigen sich zwar bescheidener im Flächenkonsum, was für diesen Wohnungsbau spricht, auch sie sind jedoch ein Teil des schweizerischen Wohnungsmarktes und müssen den Ansprüchen der Wohnungssuchenden gerecht werden….
Loderer gibt zu, dass die Veränderung der Haushaltstrukturen für den Flächenkonsum einen wesentlichen Einfluss hat- aber auch diese Tatsache basiert klar auf der ökonomischen Basis des „sich leisten Könnens“.
Louis Schelbert, Wohnbaugenossenschaften Schweiz- Präsident und Nationalrat stellte den Bezug zum UNO- Jahr der Genossenschaften her, die als Wirtschaftsform in der Schweiz in den verschiedensten Branchen eine lange Tradition hat und sich gerade in Krisenzeiten als robust erwiesen hat. Der Verband will das UNO- Jahr nutzen, die gesellschaftliche Bedeutung der Leistungen der Wohnbaugenossenschaften, nämlich die Bereitstellung von guten und langfristig gesicherten zahlbaren Wohnungen, aufzuzeigen. Das UNO- Jahr versteht er auch als Anlass zum Aufbruch, um mit Schwung in die nächsten Jahre zu ziehen.
Seine Schilderungen der aktuellen politischen Diskussionen zum gemeinnützigen Wohnungsbaus im Bundesbern zeigen, dass er er als engagierter Verfechter unserer Anliegen einen nicht immer leichten Job hat….
Zum Schluss dankte er allen in den Genossenschaften und verschiedensten Gremien des Verbandes Aktiven, die sich für den gemeinnützigen Wohnungsbau engagieren und erinnerte daran, dass es für alle Projekte immer wieder von neuem Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen braucht - kurz Unternehmergeist, wie ihn unsere Bewegung seit jeher gezeigt hat.
Vorstandsmitglied und Jurymitglied Heidi Lüdi präsentierte anschliessend die Nominationen des Regionalverbandes für den schweizerischen Genossenschaftspreis in den 3 Kategorien „Genossenschaftliches Wohnen“, „Architektur und Städtebau“ und „Ökologie und Energie“, der am nationalen Forum im September vergeben wird.
Die Eingabe von 20 interessanten Projekten zeigt die Breite der genossenschaftlichen Aktivitäten und auch die Vielfalt der Organisationsformen von Mitglieder- über Unternehmer- Genossenschaften bis hin zu gemeinnützigen AG‘s.
Die Jury hatte die Qual der Wahl und zeichnete folgenden 6 Projekte aus:
Der Regionalverband Bern-Solothurn dankt allen TeilnehmerInnen und gratuliert den Nominierten in der Hoffnung auf ihren Erfolg im September…
Präsentation als PDF im Anhang
Zum Schluss beehrte Stadtpräsident Raphael Lanz die Versammlung mit seiner Grussadresse und betonte den Wunsch der Stadt auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit, in der die zum Teil verschiedenen Ansichten zur Rolle und Bedeutung und damit auch zur Förderungswürdigkeit der Wohnbaugenossenschaften in gegenseitigem Respekt diskutiert werden können.
Zum Schluss konnte Jürg Sollberger noch auf einen speziellen Event hinweisen:
Dank dem Sponsoring des FC Thun und der Migros Aare wird es möglich, sämtliche 19‘000 Genossenschafts- MieterInnen des Regionalverbandes Bern-Solothurn zum halben Preis an ein Axpo-Super-League- Spiel des FC Thun einzuladen. Dieser Anlass wird in der 2. Jahreshälfte stattfinden.
Auf der anschliessenden Schifffahrt bei schönstem Föhnwetter auf dem Thunersee konnten beim Mittagesseen die Anregungen der Referate diskutiert und der Erfahrungsaustausch gepflegt werden.
Die Notwendigkeit der engen Zusammenarbeit der Gemeinwesen mit den Genossenschaften im Interesse einer ausgewogenen Wohnraumversorgung muss immer wieder betont werden. Nur in dieser Zusammenarbeit kommen die Genossenschaften zu zahlbarem Bauland.
Die Genossenschaften können und wollen bei Angeboten zu Bauland und Baurechten nicht zu den finanziell Höchstbietenden gehören. Der gemeinnützige Wohnungsbau bietet andere Qualitäten- „mehr Wohnen“, wie das Motto zum UNO- Jahr lautet - nicht nur für die Direktbetroffenen sondern auch für die Gesellschaft allgemein, in dem er in Situationen grosser Nachfrage ein Wohnungs-Segment anbietet, das sich dank der Kostenmiete langfristig den Marktmechanismen entzieht. So gesehen sind die Wohnbaugenossenschaften zwar nicht die "Höchstbietenden", dafür aber vielfach die „Meistbietenden“.
Im ordentlichen Teil wurde Bruno Gervasi neu in den Vorstand gewählt. Er ist Betriebswirtschafter und engagiert sich seit 2009 im Vorstand der Wohnbaugenossenschaft Sälihof in Olten. Wohnbaugenossenschaften Schweiz ist froh, dass die IG Olten wieder im Vorstand vertreten ist und heisst Bruno Gervasi willkommen.
Daniel Blumer, Leiter der „Förderstelle gemeinnütziger Wohnungsbau Kanton Bern“ blickte in seinem Referat auf ein erfolgreiches 1. Jahr des Fördergesetzes und der Förderstelle zurück. Neben vielen Beratungen und Referaten konnten 20 Projekte von Genossenschaften mit Beiträgen des Fördergesetzes unterstützt werden. Er zeigt anschaulich anhand konkreter Beispiele die Vielfalt der bewilligten förderungswürdigen Projekte. Diese reichen von Organisationsberatungen für Neugründungen bis zu Machbarkeitsstudien und Vorprojekte für Sanierungen, Neubauten oder gar Ersatzneubauten.
Die Förderstelle steht für Beratungen und Projektanfragen zur Verfügung.
siehe auch www.wbg-beso.ch/sektion/foerderstelle
Seine Folien liegen als PDF- Dokumente bei.
Als Referent konnte der Stadtwanderer Benedikt Loderer gewonnen werden, der ein farbiges Portrait seiner Bekannten "Frau Dichte" skizzierte. Kaum war der Fluch der Dichte insbesondere für die ärmere Bevölkerung überwunden und der Boom der Nachkriegszeit als grössten Wirtschaftserfolg der Schweiz die Zersiedelung feiern konnte, wird diese heute insbesondere von denen wieder als Landschaftszerstörung kritisiert, die darin grosszügig wohnen. Da wir es uns leisten können, konsumieren wir immer mehr gebauten Raum. In den Jahren seit 1945 wurde mehr gebaut als in all den Jahrhunderten zuvor. Es stellt sich daher die Frage der Beschränkung- immer mehr und immer grösser passt nicht zur Diskussion der Nachhaltigkeit.
Zürich hat in einer interessanten Dokumentation die Nachverdichtung der Stadt bei Ersatzneubauten untersucht. Die neuen Gebäude haben zwar mehr Wohnungen und mehr BewohnerInnen, sie sind also dichter und nachhaltiger; die Wohnfläche pro Person nimmt aber auch in diesen Ersatzneubauten deutlich zu….eine Entwicklung, die zu denken und weiterhin zu reden geben wird.
Die Genossenschaften zeigen sich zwar bescheidener im Flächenkonsum, was für diesen Wohnungsbau spricht, auch sie sind jedoch ein Teil des schweizerischen Wohnungsmarktes und müssen den Ansprüchen der Wohnungssuchenden gerecht werden….
Loderer gibt zu, dass die Veränderung der Haushaltstrukturen für den Flächenkonsum einen wesentlichen Einfluss hat- aber auch diese Tatsache basiert klar auf der ökonomischen Basis des „sich leisten Könnens“.
Louis Schelbert, Wohnbaugenossenschaften Schweiz- Präsident und Nationalrat stellte den Bezug zum UNO- Jahr der Genossenschaften her, die als Wirtschaftsform in der Schweiz in den verschiedensten Branchen eine lange Tradition hat und sich gerade in Krisenzeiten als robust erwiesen hat. Der Verband will das UNO- Jahr nutzen, die gesellschaftliche Bedeutung der Leistungen der Wohnbaugenossenschaften, nämlich die Bereitstellung von guten und langfristig gesicherten zahlbaren Wohnungen, aufzuzeigen. Das UNO- Jahr versteht er auch als Anlass zum Aufbruch, um mit Schwung in die nächsten Jahre zu ziehen.
Seine Schilderungen der aktuellen politischen Diskussionen zum gemeinnützigen Wohnungsbaus im Bundesbern zeigen, dass er er als engagierter Verfechter unserer Anliegen einen nicht immer leichten Job hat….
Zum Schluss dankte er allen in den Genossenschaften und verschiedensten Gremien des Verbandes Aktiven, die sich für den gemeinnützigen Wohnungsbau engagieren und erinnerte daran, dass es für alle Projekte immer wieder von neuem Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen braucht - kurz Unternehmergeist, wie ihn unsere Bewegung seit jeher gezeigt hat.
Vorstandsmitglied und Jurymitglied Heidi Lüdi präsentierte anschliessend die Nominationen des Regionalverbandes für den schweizerischen Genossenschaftspreis in den 3 Kategorien „Genossenschaftliches Wohnen“, „Architektur und Städtebau“ und „Ökologie und Energie“, der am nationalen Forum im September vergeben wird.
Die Eingabe von 20 interessanten Projekten zeigt die Breite der genossenschaftlichen Aktivitäten und auch die Vielfalt der Organisationsformen von Mitglieder- über Unternehmer- Genossenschaften bis hin zu gemeinnützigen AG‘s.
Die Jury hatte die Qual der Wahl und zeichnete folgenden 6 Projekte aus:
- Wohngenossenschaft Rossfeld
- Genossenschaft AM HOF Köniz
- Siedlung Hardegg. BG Brünnen-Eichholz
- Pilotstudie Tscharnergut. Fambau
- Siedlung Burgunder. npg-ag
- Projekt Fabrikgässli. Genossenschaft FAB-A
Der Regionalverband Bern-Solothurn dankt allen TeilnehmerInnen und gratuliert den Nominierten in der Hoffnung auf ihren Erfolg im September…
Präsentation als PDF im Anhang
Zum Schluss beehrte Stadtpräsident Raphael Lanz die Versammlung mit seiner Grussadresse und betonte den Wunsch der Stadt auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit, in der die zum Teil verschiedenen Ansichten zur Rolle und Bedeutung und damit auch zur Förderungswürdigkeit der Wohnbaugenossenschaften in gegenseitigem Respekt diskutiert werden können.
Zum Schluss konnte Jürg Sollberger noch auf einen speziellen Event hinweisen:
Dank dem Sponsoring des FC Thun und der Migros Aare wird es möglich, sämtliche 19‘000 Genossenschafts- MieterInnen des Regionalverbandes Bern-Solothurn zum halben Preis an ein Axpo-Super-League- Spiel des FC Thun einzuladen. Dieser Anlass wird in der 2. Jahreshälfte stattfinden.
Auf der anschliessenden Schifffahrt bei schönstem Föhnwetter auf dem Thunersee konnten beim Mittagesseen die Anregungen der Referate diskutiert und der Erfahrungsaustausch gepflegt werden.
Referat_GV_2012_Foerderstelle_1273.pdf
AWARD_Praesentation_2012_9908.pdf
Loderer_Dichte_3878.pdf
SVW_Jahresbericht_2011_3025.pdf
AWARD_Praesentation_2012_9908.pdf
Loderer_Dichte_3878.pdf
SVW_Jahresbericht_2011_3025.pdf