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Angeregte Debatte zur Eröffnung des Jubiläumsjahrs

16.01.2020, Regionalverband Bern-Solothurn
Mit einer Podiumsdiskussion zum Thema "Es braucht Boden und Häuser! Wege zu mehr gemeinnützigem Wohnraum" startete der Regionalverband Bern-Solothurn in sein Jubiläumsjahr. Aus aktuellem Anlass wurde die nationale Volksinitiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" auf ihre Wirksamkeit durchleuchtet. 

Am 16.1.2020 eröffnete der Regionalverband Wohnbaugenossenschaften Bern-Solothurn sein 100-Jahr Jubiläum mit einem Podium zum Thema «Es braucht Boden und Häuser! Wege zu mehr gemeinnützigem Wohnraum». Im Vorfeld der Abstimmung vom 9. Februar zur Initiative «mehr bezahlbare Wohnungen» thematisierte der Regionalverband damit ein aktuelles Thema. Der Präsident des Verbands, Jürg Sollberger unterstrich in seiner Eröffnungsrede «Wachstum im gemeinnützigen Sektor ist nicht nur ein Neubauthema, der grösste Teil aller Wohnungen ist schon gebaut» und wies auf die neulancierte Kampagne zur sozialen Nachlassplanung hin. Die vom Regionalverband Nordwestschweiz übernommene Kampagne spricht einerseits Hausbesitzende an und informiert sie über die Möglichkeit, ihre Häuser zu einem fairen Preis einer Wohnbaugenossenschaft zu verkaufen. Andererseits bietet sie einen Leitfaden für MieterInnen, die eine Chance sehen, ihr Mietshaus zu einem fairen Preis mit einer Genossenschaft zu kaufen. Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum gemeinnütziger Wohnungsbau, berät der Regionalverband Interessierte in solchen Fragen.
Auf dem Panel diskutierten unter der Leitung von Daniel Blumer (Kompetenzzentrum gemeinnütziger Wohnungsbau) nebst Ivo Balmer (Mietshäusersyndikat Basel) und Rhity Chheng-Gysel (Mieterverband Bern) auch Lea Gerber (Wohnbaugenossenschaften Schweiz) und Melanie Mettler (Nationalrätin glp) verschiedenste Pros und Contras der Initiative vom 9. Februar. Abgesehen von der Wichtigkeit durch die gemeinnützigen Wohnbauträger langfristig bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, gab es verschiedenste Voten, wie dies erreicht werden sollte. Neben der Frage nach dem angemessenen Anteil an gemeinnützigen Wohnungen, wurde auch die Bedeutung des Vorkaufsrechts unterstrichen. Gemeinden, insbesondere Städte sollten ein Vorkaufsrecht bei Immobilienverkäufen haben, vor allem bei Immobilien von bundesnahen Betrieben. Rithy Chheng-Gysel betonte, dass die öffentliche Hand gemäss ihrem Verfassungsauftrag in der Pflicht sei, einen Beitrag zum Ausgleich auf dem Wohnungsmarkt zu erbringen. Melanie Mettler wiederum brachte die Idee eines Leistungskatalogs auf, der in Bezug auf die sozialen und ökologischen Aspekte an Baubewilligungen geknüpft werden sollte. Lea Gerber und Ivo Balmer wiesen darauf hin, dass gerade die Gemeinnützigen solche Leistungen in der Praxis erbringen – begrüssten es aber, wenn solche Anforderungen verstärkt auch allen Bauträgern vorgegeben werden.

Nach dieser stimmigen Auftaktveranstaltung freut sich der Regionalverband Bern-Solothurn auf viele weitere anregende Anlässe und Gespräche im Rahmen der diversen Jubiläumsveranstaltungen in den Regionen Bern, Biel, Olten, Solothurn und Thun.